24. Februar 2008

Xinedome (shame on us)

Gestern waren wir im Kino: wir haben "Unsere Erde" angeschaut.

Kurz gefasst: Es ist ein Dokumentarfilm von der BBC, der am Nordpol anfängt und am Südpol endet - und zurück. Die Bilder sind meistens grandios und immer wieder wird eine Art Kurzgeschichten von Tieren erzählt, die mich äusserst gerührt haben.

Ich habe ihn sehr gemocht: wenn ihr abends nichts zu tun habt, sind das gut angelegte 5 Euro...

10. Februar 2008

carcassone

è sempre la stessa storia: ci si incontra con buone intenzioni culturali, ma si finisce sempre attorno ad un tavolo a mangiare e a provare il nuovo a gioco da tavola.





ps: carcassone è da provare!

5. Februar 2008

Alles hat ein Ende...

... auch unser Rom-Urlaub.
Wir packen unsere Mini-Bibliothek, tausende von Klamotten und sonstiges Zeug in unsere Rucksäcke. Ich frage mich, ob sich das Gepäck seit der Hinreise vermehrt hat, oder ob wir wirklich so viele Sachen mitgebracht haben...



aber schließlich nehmen wir doch alles wieder mit (außer meinem Handyladegerät... es ruhe selig in bella Italia). Dann werd ich auf den Flughafen gebracht und nehme Abschied von den Gasteltern und Stefano, der dank guter Planung einen Tag später nachkommen wird.
Auf mich wartet noch ein letztes Abenteuer: Fliegen... (mein erster Solo-Flug). Prompt geh ich am falschen Gate durch die Sicherheitscheck und kann nur von einer aufmerksamen Flughafenmitarbeiterin ganz am Ende der Kontrollen davon abgehalten werden als Personal mitzufliegen.
Nachdem der Terminal dann noch kurz vor dem Flug wechselt orientiere ich mich an den Leuten im Flughafen, die Deutsch sprechen und schaffe es schließlich doch noch ins Flugzeug. Dort darf ich einen herrlichen Sonnenuntergang über den Wolken beobachten... letzter wunderbarer Augenblick eines tollen Urlaubs (denn als ich in Stuttgart ankomme, , regnets und stürmts: home sweet home).
Es war wunderschön, aber viel zu kurz. Doch zum Glück weiß ich ja: alle Wege führen nach Rom, und damit auch unserer über kurz oder lang.



Letzter Tag

Ein bisschen traurig wars schon, dass unser Romurlaub schon vorbei kam. Aber um uns auf andere Gedanken zu bringen haben wir uns nocheinmal richtig viel angesehen:





  • Santa Maria in Vallicella, deren Bilder von Rubens gerade leider restauriert wurden.
  • Sant Luigi di Francesi, in der es drei weitere, schöne Bilder von Caravaggio über das Leben des Matthäus gibt.
  • Il Gesu, die Kirche, die wie wir erfahren haben DIE Barockkirche schlechthin ist.
  • und (finalmente) den Petersdom. Den wir dann auch nach einer kurzen Wartezeit und einer Sicherheitskontrolle (und einer sich vordrängelnden Nonne) besichtigen konnten. Neben all den beeindruckenden Bildern, Sklupturen und Altären von großen Künstlern wird mir aber auch die überdimensionale Grippe auf dem Platz vor der Kirche und der gigantische, kitschige Weihnachtsbaum in Erinnerung bleiben.


Vorletzer Tag

Heute standen zwei Gallerien auf unserem Plan.
Früh morgens gingen wir in die Galleria Doria Pamphili. Ausgerüstet mit den handyähnlichen Telefonen, aus denen ein Mann zu uns sprach, der sich als Ahne des Papstes Innosenz X ausgab, wanderten wir durch die zugige Gallerie und betrachteten Bilder von Caravaggio und Velasquez.
Leider gibts davon keine Bilder, es wurde mir nichteinmal erlaubt die Zitronen- und Orangenbäume im Garten der Gallerie zu fotographieren.
Danach gabs eine verdiente Mittagspause an der Area Sacra Argentina:



Und dann gings weiter in die Galleria Spada. Wo uns besonders die von Borromini erschaffene Skulptur mit optischer Täuschung gefallen hat.



Fünfter Tag

Heute stand etwas ganz besonderes auf dem Plan: Villa Borghese
Man muss vorher anrufen und einen Termin ausmachen, damit man hineingelassen wird. Aber es lohnt sich, weil ein paar der schönsten Bilder von Caravaggio und ein paar der beeindruckensten Skulpturen von Borromini dort zu finden sind. Außerdem liegt rundherum eine wunderbare Gartenanlage, in der es sich prima Spazierengehen und Mittagessen lässt.



Was dann aber passierte, kann so auch nur in Italien passieren:
Nach eineinhalb Stunden schepperte eine Durchsage durch die Räume der Villa, dass nun alle Besucher die Ausstellung verlassen müssten. Wir haben so lange wie möglich getrödelt um wenigstens noch einen kurzen Blick auf Caravaggio werfen zu können, den wir uns schlauer Weise für den Schluss aufgehoben hatten.
Um dem Ärger ein bisschen Luft zu machen haben wir eine große Busrundfahrt gemacht,



die uns zum Mittagessen irgendwo in die Pampa führte



und haben schließlich noch einen Orangengarten besucht.

Vierter Tag

Raus aus den Federn! Das neue Jahr hat begonnen und wir haben noch etliche Dinge, die wir ansehen wollen.
Wir fuhren mit dem Bus auf einen von Roms sieben Hügeln und genoßen die wunderbare Aussicht auf Vittor Emanuel, Pantheon und Engelsburg.







Ein langer Spaziergang führte uns anschließend wieder nach Trastevere.

Bericht eines Kulturschocks (oder: Silvester auf Italienisch)

Silvester in Italien ist ein bisschen anders als in Deutschland:
  • Man sollte sich nicht wundern, wenn einen wildfremde Leute jeden Alters in die Arme schließen. Es macht überhaupt nichts aus, wenn man die Leute mit denen man feiert noch nie zuvor gesehen hat. Man wird sofort herzlichst in den Kreis der Familie / der Bekannten aufgenommen und dann auch genauso behandelt (mit allen Vor- und Nachteilen)
  • Man sollte seinen Magen langfristig auf kulinarische Großereignisse vorbereiten. Wenn man nämlich aus dem Ausland kommst muss man alles was auf den Tisch kommt einmal probiert haben. Tagelanges Fasten im Voraus wäre wohl die beste Vorbereitung. Der normale Italiener isst an die 7 Vorspeisen vor der ersten Hauptmahlzeit. Und der ausländische Gast muss sogar noch mehr essen, damit er auch alles mindestens einmal probieren kann. Und es gibt kein Entkommen.
  • Man hüte sich vor Sektkorken! Als Stefano einen fing, der gerade besitzerlos durch die Luft flog (was meine zimperliche Natur an sich schon gar nicht so ungefährlich fand) haben mir auf einmal alle herzlich gratuliert... wie ich im Nachhinein erfahren habe zu unserer baldigen Hochzeit!
  • Man freunde sich mit dem Fernsehgerät an. Das Fernsehen ist immer und überall dabei, wie ein sehr anhängliches Familienmitglied. Und meistens haben die alten Leute das Regiment über die Fernbedinung. Auch hier gibt es kein Entkommen: Am besten nutzt man das Dröhnen der italienischen Schlagermusik dazu, festzustellen, dass Howard Carpendale und Roy Black doch nicht so unvergleichlich schlecht sind wie man immer gedacht hat. Wenn man bei der Lautstärke in der die Kiste läuft überhaupt an etwas denken kann.
  • Man sollte immer sportlich aktiv bleiben! Denn es kann vorkommen, dass auf einmal alle aufstehen und Polonaise um den Tisch tanzen. Und es kann auch vorkommen, dass dazu die eine Oma der anderen Oma rythmisch auf den Kopf klopft.
  • Man sollte seine Stimme trainieren! Ich werde vielleicht eines Tages laut genug sprechen können um im allgemeinen Trubel nach dem Brot zu fragen oder ein paar Oliven zu verlangen. Aber ich werde es wohl nicht schaffen um halb 1 aufs Dach zu rennen und "Auguri" über ganz Rom zu schreien.
Aber nach der Überwindung meines Kulturschocks hatte ich mein bestes Silvester seit langem. Ich konnte zwar dank liebevoller Mastversuche nicht mehr laufen, aber das macht nichts: So haben wir eben Risiko gespielt bis Nachts um 4 während aus dem Nebenraum noch lange lautstark die Rufe der Tombola dröhnten.

Dritter Tag

Heute war ausschlafen angesagt... Leichter gesagt als getan, weil die Italiener von Wärmeisolierung nicht viel halten und es richtig kalt war im Zimmer. Aber unter den sage und schreibe 3 Daunendecken der Gastgeberin haben wirs uns dann doch gemütlich gemacht.
Später gings mit dem Bus in die Stadt. Thema des Tages waren "Palmen", wie man unschwer erkennen kann:

Palmen in der Villa Doria Pamphili





Hier die kleinen Seitengässchen von Trastevere, die ausnahmsweise mal nicht ganz so touristenüberflutet waren.



Zum Schluss wurde Stefano noch von einem Bücherflohmarkt verführt, der wirklich eine seltsame Mischung an Büchern führte:





Und weils ja der 31. Dezember war, fuhren wir verhältnismäßig bald wieder nach Hause um mit den Gasteltern uns auf Silvester vorzubereiten. Dazu aber später mehr.